In einer weiteren Stunde meiner Rehabilitationsmaßnahme war diesmal nach einem lockeren aufwärmen das Noppenkissen an der Reihe, vorher aber wie gesagt das ganz ganz wichtige aufwärmen der Muskulatur und des gesamten Bewegungsapparates. In diesem Fall ging es mit Hüpfen auf der Stelle an, wurde gesteigert mit Laufbewegungen auf der Stelle mit Unterstützung der Arme, die sich erst langsam und dann schneller und intensiver dem Laufrhythmus anpassen sollten. Zwischendurch wurden auch mal die Knie angehoben oder beim Laufen die Fersen an die Pobacken geschlagen, so war schon beim Warmlaufen viel Abwechslung und der Körper war vor den Übungen bereit für den Sport. Denn durch die einleitenden Bewegungen vor der Reha-Stunde bildet der Körper sogenannten Muskelschmalz, der später die Bewegungen erleichtert und Verletzungen minimiert.
Für mich war auch dieses Noppenkissen ein neues Gerät, daher war für mich die erste Übung darauf unfallfrei zu stehen. Nach ein paar Minuten war man in etwa mit diesem Sportgerät etwas vertrauter und so wurden die Übungen intensiver, zum Beispiel abwechselnd mit einem Bein links und danach einem Bein rechts auf dem Noppenkissen stehen und dabei bestimmte Bewegungen mit den Armen durchführen. Das können Armsteigungen nach oben oder zur Seite mit Greifbewegungen der Hände sein oder die Arme rudern und bilden Kreise. Wer wollte, konnte vorher die Sportschuhe ausziehen und sich mit Socken auf das Noppenkissen stellen – das sorgte noch einmal für einen besonderen Kick, da die Sohlen sehr empfindlich sind und auf diese Stoppel reagieren. Das fördert aber die Durchblutung und ist somit sinnvoll für diese Übungen.
Der Trainer machte vorne die Übungen immer vor, zum Beispiel kann man sich auch auf das Noppenkissen setzen und schon ist der Bewegungsablauf, wenn man sich Knie anhebt ein ganz anderer als ohne. Außerdem kann man schön die Hüften kreisen lassen, während die Gesäßmuskulatur durch das Kissen gereizt und somit auch gefördert wird. Hinzu kamen noch Übungen Zwecke der Koordination in Verbindung mit dem Noppenkissen. So bekamen wir zum Beispiel zwei Tennisbälle die wir in einer Hand kreisen lassen sollten oder auf dem Noppenkissen stehend hochwerfen und wieder fangen sollten. Diese Übung war vor allem dafür, dass der Körper auch mal unvorhergesehene Bewegungen durch die etwas wacklige Standhaftigkeit trainieren kann und so diverse Muskelgruppen angesprochen werden konnten.
Um die Fußsohlen wieder etwas zu entspannen, waren zwischendurch auch Übungen auf der Matte stehend angesagt und so war die Stunde mit den Noppenkissen auf jeden Fall mal etwas anderes und vor allem eine Bereicherung für das eigene Repertoire. So könnte ich mir vorstellen, so ein Noppenkissen mir ebenfalls irgendwann zuzulegen, um damit zu Hause diese Übungen für den Rücken nach zu machen und eventuell in einer höheren Frequenz durchzuführen. Eigentlich sind fast alle Übungen nur für den Rücken – aber eben auch und das ist eben das wichtigste, dass die gesamte Stabilität des Körpers auch von den Beinen her besser trainiert wird und somit die Rückenmuskulatur nicht alles in irgendeiner Form ausgleichen muss. Anfänglich war es sicherlich etwas ungewohnt, auf dem Noppenkissen zu stehen oder zu sitzen, aber nach dieser Stunde hat man sich richtig wohl gefühlt und der Rücken war quasi eingeschränkt, durch diverse Schulter- und Armbewegungen.