Die bisher schlimmste Gymnastikstunde im Rahmen meiner Reha war die mit der Pilates Rolle, danach hatte ich tagelang größere Probleme mit dem Rücken als vorher und natürlich jede Menge Muskelkater im Bauch- und Brustbereich. Dieser Teil fing dennoch ganz normale an, also mit den üblichen Übungen zum warm werden und so locker hatten wir unsere Muskeln, dehnten die Bänder und bereiteten uns normal auf den Sport zur Stärkung der Rückenmuskulatur vor. Fakt ist natürlich, dass eine allgemeine Festigkeit der Bänder und Muskeln gut ist für die Stabilität im Körper und somit auch für den Rücken.
Die Pilates Rolle ist ca. 1,20 Meter lang und ähnelt einer großen Nackenrolle – mit dieser kann man viele verschiedene Übungen durchführen. Als erstes kann man sie aufrecht vor sich hin stellen und mit geraden Beinen die Arme ausstrecken und die Hände auf der Spitze ablegen, so dehnt man Oberarme und Schultern. Die Gegenbewegung dazu ist übrigens, wenn man die Hände hinter sich in Höhe des Po´s verschränkt und zusammen nach unten zieht. Aber zurück zur Pilates Rolle: die nächste Übung geht dann schon auf dem Boden weiter und hier kann man wahlweise den Rücken oder die Bauchmuskulatur zuerst quälen.
Meist hat man ja eine Matte, auf die man die Rolle quer legt und so hat man einen guten Untergrund für die nächsten Übungen. Zum Beispiel kommt die Rolle unter den eigenen Steiß und man rollt mit dem Körper hoch und runter, so das eine Art Massage mit diesen Bewegungen durchgeführt wird. Gleichzeitig muss man dabei diverse Muskelgruppen aktivieren, die sonst nicht so in dieser Form beansprucht werden. Nach Belieben kann die Rolle weiter Richtung Schulterpartie geschoben werden oder weiter nach unten Richtung Kniekehlen und Waden. So führt man eine gute Selbstmassage durch, diese Idee ist sicherlich auch für Zuhause geeignet.
Weitere Alternative ist, sich Bauchwärts auf die Rolle zu legen und oben genannte Übungen auf diesem Wege zu wiederholen. Das seitliche auf- und Abrollen über die Hüfte gestaltet sich als sehr schmerzhaft und auch in der Durchführung als nicht praktikabel. Es ist sehr schwierig, sich vernünftig abzustützen mit dem Ellenbogen auf dem Boden und andererseits die Kraft von irgendwo her zu holen, sich auf der Rolle auf und ab zu bewegen. Aber sowohl links als auch rechts habe ich mich bemüht und die anderen Teilnehmer der Reha-Gruppe ebenfalls. Am schlimmsten war aber die Übung, sich die Rolle längs also zwischen Nacken und Po zu legen und den Körper auf dieser nach links und nach rechts zu rollen. Sofort machte sich die Bauchmuskulatur bemerkbar und es wurde sehr anstrengend.
Danach sollten die Schulterblätter nach unten gezogen werden, die Handflächen auf die Matte für die bessere Stabilität und dann die Beine hoch angewinkelt im rechten Winkel, langsam auf und ab. Das sorgt für Stimulation von Bändern und Muskeln, verbessert die Fähigkeiten zur Balance und somit auch für die Koordination. Trotzdem empfand ich viele der Übungen als noch für den Anfang zu schwierig und nur mit etwas schummeln durchführbar – darum hoffe ich, dass wir zurückkommen zu normalen Übungen mit dem eigenen Körper wie bei einer normalen Gymnastik oder mit mehr Wiederholungen von Übungen, die man auch für sich zu Hause durchführen kann. Eventuell gewöhnt sich aber auch der Körper an diese etwas ungewöhnlichen Belastungen und es war im Rückblick positiv, sich diese Übungen mit der Pilates Rolle anzutun. Wir werden sehen.